„Mögen Sie Bahnfahren?“, hieß es im Bewerbungsgespräch im September. „Ja“, sagte ich, noch ohne genau zu wissen, was da auf mich zukommen würde. Rund zwei Monate später durfte ich nun die erste Dienstreise zu einem Digital-Kompass Standort antreten. In den nächsten drei Jahren werden 75 solcher Anlaufstellen eingerichtet, bei denen sich Internetlots*innen und ältere Menschen zu Fragen rund um das Internet und digitale Dienste beraten lassen können. Eine meiner Aufgaben im Team Digital-Kompass ist es, 25 dieser Standorte zu besuchen und zu unterstützen.
Neues von BENN-Britz
Urlaubstag und Markttag an der Parchimer Allee: Letzten Freitag nutzte ich diese Gelegenheit, um wieder einmal bei BENN-Britz (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) vorbeizuschauen. Denn: Susan Engel und Leny Chemali bieten seit einigen Wochen Sprechstunden in den Räumen der direkt am Markt gelegenen Stadtmission Britz an. Bei Kaffee und frischem Aprikosenkuchen vom Bäckerstand sprach ich mit Susan Engel darüber, wie sich die Nachbarschaft in Britz seit der Eröffnung des BENN-Büros in der Gemeinschaftsunterkunft Haarlemer Straße weiterentwickelt hat.
Wo ist das Grün in Gropiusstadt?
In der Gropiusstadt ist viel los! Das erfuhr ich neulich bei einem Besuch beim Quartiersmanagement und das durfte ich beim Sommerkino in der Gropiusstadt selbst erleben. Parks oder Kleingärten verbinde ich dagegen nicht mit dem Stadtteil. Vielmehr scheint die Gropiusstadt die beiden dörflich anmutenden Teile von Buckow mit Hochhaustürmen zu durchtrennen. Aber es gibt eben doch Grünflächen in Gropiusstadt und das Bezirksamt fördert die Entwicklung grüner Infrastruktur, um die Lebens- und Wohnqualität zu erhöhen, um gesellschaftlichen Teilhabe zu steigern, um das Stadtklima zu verbessern, um die biologische Vielfalt zu erhalten und um Naturerfahrung zu ermöglichen.
Nachbarschaftliches Hämmern und Schrauben
Basteln, Spielen, Lesen, Toben: Dafür gibt’s für die Kinder im Ortolanweg 70 einen eigenen Raum. Damit wieder Leben in das seit Monaten verwaiste Spielzimmer einkehrt, bewilligte die Wohnungsbaugenossenschaft unseren Projektantrag und stellt Geld für neue Möbel, für Bücherkisten und für eine Kreativwerkstatt mit regelmäßigen Bastelrunden zur Verfügung. Vergangenen Samstagvormittag schraubten und hämmerten von elf bis vierzehn Uhr bis zu fünfzehn kleine und große Nachbarinnen und Nachbarn Regale, Stühle und einen Tisch zusammen und richteten den Gemeinschaftsraum neu ein.
Film to go – November: Savoir-vivre und Sommerstimmung im Herbst
Mit über 80 Jahren zum ersten Mal einen Spielfilm inszenieren? Kein Problem für Eleanor Coppola. Ihr Film „Paris kann warten“ lief am 17. November bei Film to go in der Seniorenwohnanlage Ortolanweg. Während im Saal mit Herbstlaub auf den Tischen, Kerzenschein, Eierlikör und Keksmischung gemütliche Herbststimmung herrschte, reisten auf der Leinwand Jacques (Arnaud Viard) und Anne (Diane Lane) im Peugeot 504 durch das sonnendurchflutete Südfrankreich, bewunderten Landschaften und Sehenswürdigkeiten, schwelgten in Crème brûlée au chocolat und anderen kulinarischen Köstlichkeiten und genossen das Savoir-vivre.
Engagiertes Lesen: Vorlesetag und Lesepatenschaften
Am Freitag, den 16. November, ist es wieder soweit: Der bundesweite Vorlesetag findet statt! Bisher wurden 6370 Aktionen angemeldet, die fürs Lesen begeistern möchten, 295 davon in Berlin (Stand: 11.11.2018). Große Veranstaltungen sind dabei ebenso gefragt wie Aktionen im kleinen Kreis: in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Buchhandlungen, aber auch an außergewöhnlichen Orten wie in Tiergärten und Bergwerken. Wer sich langfristiger in der Leseförderung engagieren möchte, kann es mit einer Lesepatenschaft probieren. Unterstützung und Fortbildungsangebote gibt es in Berlin zum Beispiel vom Bürgernetzwerk Bildung, der Bürgerstiftung Berlin oder Lesewelt e.V.
Abgärtnern und Vorfreude aufs Frühjahr 2019: Nachbarschaftsgarten im Oktober
Im Oktober oder, wie mein phänologischer Gartenkalender sagt, im Vollherbst, ging das Gemeinschaftsgärtnern im Ortolanweg langsam, aber sicher in die Winterpause über. Anfang des Monats traf sich die Garten-AG noch einmal gemeinsam an einem Samstagnachmittag für einen größeren Arbeitseinsatz, um Beikräuter und Verwelktes zu entfernen, die Hecke zu schneiden, die letzten Cosmea-Sträußchen zu pflücken und natürlich gemeinsam Pause zu machen. Laub und ein paar Zweige blieben für Igel liegen. Die Garten-AG trifft sich weiterhin einmal im Monat, um das Gartenjahr 2019 zu planen, und spätestens ab März gibt es auch wieder neue Gartenbeiträge hier im Blog zu lesen.
Digital-Kompass und mehr bei Deutschland sicher im Netz e.V.
Der Digital-Kompass ist ein „Angebot für alle, die ältere Menschen ins und im Netz begleiten“ und er ist das Projekt, mit dem ich mich tagtäglich in meinem neuen Job bei Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) befasse. Mein erster Eindruck nach vier Wochen: Es war die richtige Entscheidung, mich für diese berufliche Zukunft zu entscheiden! 2018 geht der Digital-Kompass in eine zweite Runde. Derzeit wird das Konzept feingeschliffen und der Relaunch der Website vorangetrieben. In den nächsten Jahren werden mindestens 75 Anlaufstellen geschaffen, an denen sich ältere Menschen bei allen Fragen rund um die Themen Internet, IT-Sicherheit und digitalen Dienste kostenlos beraten lassen können.
Lesetipp: „Ziemlich beste Nachbarn. Der Ratgeber für ein neues Miteinander“
Im September 2018 haben die Gründer von nebenan.de das Buch „Ziemlich beste Nachbarn. Der Ratgeber für ein neues Miteinander“ veröffentlicht. Ganz klar: Hier werden viele Ansätze der traditionellen Nachbarschaftshilfe, klassische Angebote von Stadtteilzentren und typische Formen des freiwilligen Engagements verwertet und zusammengebracht. Mit seinem ansprechenden Layout, mit seiner übersichtlichen Gliederung und mit seinen Interviews, Checklisten, Anleitungen, Tipps und Beispielen bietet das Buch aber ein schönes Startpaket, um die eigene Nachbarschaft lebendiger zu gestalten. Auch Fortgeschrittene finden Ideen für neue gemeinsame Aktionen.
Neuer Job: Wie geht’s weiter mit den Engagementgeschichten?
Plötzlich ist er da, der Vollzeit –Job! Mit Fahrzeiten sind das 50 Stunden in der Woche weniger Zeit für Blog und Ehrenamt. Wie geht‘s also mit den Engagementgeschichten weiter? Aufs Ehrenamt werde ich nicht verzichten. Noch viel weniger auf diesen Blog. Das heißt, ich muss mit meiner Zeit jonglieren: Neue Aufgaben und Dienstreisen stehen an, ich sortiere Nachbarschaftsprojekte und Ehrenämter neu und möchte dabei noch Zeit zum Schreiben für Blog und Gastbeiträge finden. Was bleibt? Was nicht?