„Sie haben das Ohr dicht an den Menschen in Ihrer Nachbarschaft, aber gleichzeitig auch die ganze Genossenschaft im Blick“, hieß es im Flyer zur Vertreterwahl meiner Wohnungsbaugenossenschaft 1892 eG. „Passt wie die Faust aufs Auge auf dich“, meinte eine Nachbarin zu mir und da Mitbestimmen immer besser als Meckern ist, ließ ich mich für die Vertreterwahl aufstellen, wurde gewählt und berichte euch hier, wie meine erste Vertreterversammlung für mich war.
Mein Wahlprogramm in einem Satz
Hallo, ich bin die Sabine. Ihr kennt mich vielleicht von meinen #GreatestHits „Wer macht mit bei…?“, „Hey, ich hab da so eine Idee für ein Nachbarschaftsprojekt…“, „Kino to go zeigt heute…“, „Nein, Fisch esse ich auch nicht“ und „Ja, ich bin wirklich schon so alt“. Ok, das geht lustiger und meine Nachbar*innen zeichnen sich zwar durch viele tolle Sachen, nicht aber durch eine Vorliebe für Twitter-Memes wie die #GreatestHits aus. Also bliebs bei der Vorstellungsrunde zur Vertreter*innenwahl für die Genossenschaft heute bei: „Ich bin Sabine, ich bin wegen des Konzepts des Kommunikativen Wohnens hergezogen, mir ist das nachbarschaftliche Miteinander wichtig, daher …“
Mitbestimmen statt meckern: Let the Wahlkampf begin!
Nachbarschaftsgarten, Kreativwerkstatt, Film to go, Tablet-Kurs für Senior*innen und Sommerfest: Im vergangenen Jahr wurde die Genossenschaftsidee, die auch der Siedlung Ortolanweg zugrunde liegt, wieder mit Leben ausgefüllt. Seit Oktober 2018 hat sich meine Zeit fürs nachbarschaftliche Engagement deutlich reduziert, nichtsdestotrotz habe ich mich als Genossenschaftsvertreterin aufstellen lassen. So könnte ich mit relativ wenig Zeitaufwand dennoch den mir wichtigen Grundprinzipien einer Genossenschaft, Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung, folgen.
Kürbisgeschichten, Wildtiere und Gartentreffen: Nachbarschaftsgarten im September
Der September stand im Nachbarschaftsgarten ganz im Zeichen des Kürbisses. Außerdem kamen wir Wildtieren auf die Spur und unternahmen eine Exkursion nach Charlottenburg zu einem Treffen mit Nachbarschaftsgärtner*innen aus drei weiteren Genossenschaftssiedlungen.
Die unendliche Renovierung der Gemeinschaftsräume
Seit Monaten steht in meinem Redaktionsplan: „Artikel Renovierung Gemeinschaftsräume!“ Seit Wochen ist dieser Beitrag geschrieben und wartet nur noch auf die letzte zufriedene Zeile „Endlich fertig!“ samt finalem Titelbild. Seit gestern habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass sich in nächster Zeit noch irgendetwas in Sachen Renovierung tut. Immerhin habe ich jetzt ein Sommerloch-Skandälchen für den Blog: Eröffnung der Gemeinschaftsräume erneut verschoben! Aber von vorne…
Eine Spreefahrt, die ist lustig
„Das ist ja wie auf Klassenfahrt!“: So hieß es gleich mehrfach beim Durchzählen im wuchtigen Doppeldeckerbus, der neulich am Samstagmorgen im schmalen Ortolanweg einen ungewohnten Anblick bot. Insgesamt 81 Nachbarinnen und Nachbarn tuckerten am 2. Juni im Ausflugsdampfer von Treptow bis zum Müggelsee und zurück. Die Dampferfahrt war ein verspäteter Programmpunkt des 125. Jubiläums der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft 1892. Über den 1892-Nachbarschaftsfonds wurde außerdem ein Shuttle-Service ermöglicht, der die Genossenschaftsmitglieder direkt vor der Haustür in Buckow abholte und nachmittags wieder nach Hause brachte.
Sommerfest im Ortolanweg: Freiwillige und Spenden gesucht!
Hüpfburg für die Kleinen, Bingo für die Alten, Zuckerwatte für Alle! Am 18. August findet auf dem Anger zwischen Ortolanweg, Ibisweg und Tränkeweg wieder ein Siedlungsfest statt. Wie beim Sommerfest 2017 wird das Ganze von einem ehrenamtlichen Festkommitee vorbereitet. Dieses Jahr ist es etwas anders zusammengesetzt als im vergangenen, aber genauso motiviert, für alle Nachbarinnen und Nachbarn ein schönes Fest zu gestalten. Das heißt, Getränke und Grillgut organisieren, einen DJ finden, Marktstände mieten, Pavillons aufbauen, Freiwillige motivieren, Plakate gestalten und vieles mehr. Ab sofort beginnt die heiße Phase, das heißt, alle zwei Wochen tagt der Festausschuss. Testbingorunde inklusive!
Nachbarschaftsgarten im Mai
Seit einem Monat stehen die Hochbeete im Nachbarschaftsgarten. Was ist seitdem geschehen? Auf jeden Fall wächst und gedeiht es. Die Himbeeren und Brombeeren zeigen die ersten Blüten und tragen sogar einige Früchte. Es riecht und schmeckt nach Sauerampfer, Thymian und Koriander. Mangold und Rote Bete sind so dicht gewachsen, dass sie ordentlich ausgedünnt werden müssen, und die ersten Radieschen wurden schon geerntet! Das mit der Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit müssen wir als Gruppe noch üben, ein kleines Gartenfest zum Tag der Nachbarn fand aber trotzdem statt.
Großer Bau- und Pflanztag im Nachbarschaftsgarten
„Mit Backpulver bekommt ihr heute Abend eure Fingernägel sauber“, empfahl eine Nachbarsgärtnerin gleich morgens, lange bevor am großen Bau- und Pflanztag der erste Sack Erde in den neuen Gemeinschaftsgarten gekarrt worden war. „Pass auf, solche Tipps kommen bestimmt in Sabines Blog“, scherzte ein Nachbar. „Na gut, wenn ihr wollt! Gerne doch!“, dachte sich diese. Am letzten Sonntag im April traf sich die Garten-AG mit einigen weiteren Nachbar*innen, um den Nachbarschaftsgarten nach vielen Absprachen und Vorbereitungen endlich zum Leben zu erwecken.
Nachbarschaftlicher Ausflug in die Gärtnerei
Seit dem ersten Treffen der Garten-AG hat sich in puncto Nachbarschaftsgarten einiges getan: In der neu eingerichteten WhatsApp-Gruppe wurden rege Ideen und Kaufvorschläge für Gartenschrank und Komposter ausgetauscht. Die Nachbarin, die weder Smartphone noch E-Mail-Konto nutzt, wurde über Ausdrucke in ihrem Briefkasten auf dem Laufenden gehalten. Als Beerensträucher im Sonderangebot waren, fuhren zwei Gemeinschaftsgärtnerinnen gleich morgens los, um zehn Sträucher Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Brombeeren zu besorgen. Am 7. April traf sich die Gartengruppe zum zweiten Mal. Auf der Tagesordnung stand eine Tour zur Gärtnerei.