Seit einem Monat stehen drei Hochbeete und elf Beerensträucher im Nachbarschaftsgarten Ortolanweg.
Was hat sich seit dem ersten Bau- und Pflanztag getan?

 

Es wächst und gedeiht

Die Himbeeren und Brombeeren zeigen die ersten Blüten und tragen sogar einige Früchte. Es riecht und schmeckt nach Sauerampfer, Thymian und Koriander. Mangold und Rote Bete sind so dicht gewachsen, dass sie ordentlich ausgedünnt werden müssen, und die ersten Radieschen wurden schon geerntet! Langsamer geht’s mit den Blumensaatmischungen im Rundbeet und den beiden Schattenrabatten voran. Nächstes Jahr werden daher Blumenerde und Kompost in den Boden gemischt und Stauden gepflanzt. Wir lernen ja dazu!

 

Schlauchwagen

Nach einigen Tagen voller Gießkannen-Improvisationen stand schnell fest: Ein Schlauchwagen muss her. Das Zusammensetzen war für uns Balkongärtnerinnen komplizierter als gedacht, vor allem wenn sich die Kupplung im Inneren des Schlauchwagens unbemerkt löst und plötzlich der Verbindungsschlauch zum Wasserhahn nicht mehr passt. Nachdem erst eine und dann noch eine zweite Gärtnerin samt Familie zu Hilfe eilen musste, konnte das Problem zu viert gelöst werden. Seitdem ist nun jeden Abend gegen 19 Uhr das Poltern des Schlauchwagens auf dem Gehweg hinterm Haus zu hören.

 

Versuchsfeld: Buschbohnen und Tomaten

Zwei Wochen nach dem Anlegen der ersten Beete packte mich das Umgrabfieber und ich legte spontan ein weiteres Gemüsebeet an. Drei Stunden lang umgraben, Steine aussortieren, Moos entfernen und Kompost einarbeiten, dann war das Beet bereit fürs Einpflanzen der Tomatenpflanzen, die nicht mehr auf den Balkon gepasst haben, und für das Aussäen von noch mehr Radieschen, Möhren, Mairübchen, Buschbohnen und bienenfreundlichen Blumen.

 

Kompost oder nicht

Die Garten-AG ist zwar einhellig davon überzeugt, dass ein Kompost, gut gepflegt, nicht stinkt. Dennoch sind wir den Bedenken einiger (weniger) Nachbarinnen entgegengekommen und haben sowohl den Kompost versetzt als auch einen Thermokomposter besorgt. Der alte Holzkompostrahmen dient nun als Minihochbeet für Kürbisse.

 

Her mit der Farbe!

Bunte Blüten lassen noch auf sich warten. Etwas Farbe in den Garten bringen stattdessen ein Blumenwindspiel zwischen den Beerensträuchern und eine Wimpelkette (wetterfest!). Die Hochbeete sind mittlerweile von Holzschnitzeln eingefasst, das Rundbeet von Fundstücken, die beim Umgraben aufgewühlt worden sind. Bald folgen Pflanzschildchen, natürlich selbstgemachte, und weitere Beetumrandungen aus Kies.

 

Garten-AG und Gartenfest

Die Garten-AG trifft sich zukünftig regelmäßig am ersten Freitagabend des Monats, um über aktuelle Fragen und Themen des Nachbarschaftsgartens zu sprechen und um den Abend für Gemeinschaftsaktionen zu nutzen. Im Mai fand zum Tag der Nachbarn das erste kleine, feine Gartenfest statt. Das mit der Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit müssen wir als Gruppe noch üben, daher feierten wir den Garten nur im kleinen Kreis. Schön war es mit Kinderschokoladen- und Heidelbeer-Zitronen-Muffins, Kirschkuchen, „Wasserlone“ (J., 3) und grünem Tee trotzdem. Aus einem antiquarischen Kräuterbuch lernten wir die Vorzüge des Petersiliensafts kennen (gegen Kopfschmerzen, für eine schöne Stimme). Eine Gärtnerin aus dem Nachbarhaus verschenkte an alle Schmuckkörbchen, die sie auf ihrem Balkon gezogen hatte, ein paar davon fanden ihren Platz in den sonst noch kargen Blumenrabatten. Ein kleiner harter Kern pflanzte abends noch gemeinsam Balkonpflanzen um. Zur Stärkung gab es Schafskäsepaste, die eine Nachbarin fürs Fest zubereitet hatte (dabei wollten doch wir ihr danken!), Oliven, Fladenbrot und die erste selbstgeerntete Gurke vom Balkon.

 

Schnappschüsse

Nachbarschaftsgarten im Mai

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