Freitagnachmittag, die Sonne scheint, ideale Voraussetzungen, um schnell nochmal ins Schwimmbecken zu hüpfen oder spontan den Grill im Garten anzuwerfen. Trotz solch sommerlicher Verlockungen folgten am 29. Juni 2018 interessierte Nachbar*innen und engagierte Britzer*innen einer Einladung in die Haarlemer Straße, um dort in der Gemeinschaftsunterkunft zu erfahren, was es mit BENN auf sich hat.
Beduinenzelt, Kalligraph und viele bunte Farben
Auf dem Weg zum quietschorangefarbenen Kinder- und Jugendhaus der Einrichtung, in der der offizielle Teil der Veranstaltung startete, kam man an einem Beduinenzelt, an einem Kalligraphen und an großen Maltischen vorbei. Viele Kinder wuselten herum, ließen sich zum Tiger oder Schmetterling schminken, tauschten Farbtöpfchen und Pinsel aus und bemalten Stofftaschen. Besonders beliebte Motive waren die eigenen Initialen und Regenbögen.
Tatkräftig neue Nachbarschaften entwickeln
Bei den anderen BENN-Gästen angekommen spürte man gleich: Die Anwesenden interessieren sich für BENN und ihr Gegenüber, sie kommen schnell miteinander ins Gespräch. Sehr sympathisch: Auch die Ehrengäste Derya Çağlar, Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus, und Martin Hikel, Bezirksbürgermeister, gingen herum und begrüßten die Gäste mit Handschlag. Tatkräftig sein, die Menschen, die neu in unsere Nachbarschaft ziehen, willkommen heißen, sich gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln, das wollen sicher alle, die beim Auftakt des BENN-Büros dabei waren. BENN steht übrigens für „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“. Weitere Informationen über die Ziele und Aufgaben von BENN findet ihr in diesem Beitrag.
Capoeira verbindet
Nachdem das BENN-Team sich und seine Aufgaben vorgestellt, Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Ute Krüger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Grußworte gehalten und es noch einmal ausdrücklich Dank für alle Engagierten in Britz (zum Beispiel von der bereits seit mehreren Jahren aktiven Britzer Initiative) gegeben hatte, konnten die Gäste bei einem Capoeira-Auftritt dabei sein: Freiwillige der Organisation Capoeira 4 Refugees trainieren seit Mai 2018 mit rund 35 Kindern aus der Unterkunft.
Plausch am Buffet
Das internationale Buffet regte an, sich mit den anderen Gästen auszutauschen. So ergab sich zum Beispiel ein Schwatz mit dem BENN-Koordinator im Bezirksamt oder ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Neuköllner Koordinierungsstelle für Flüchtlingsfragen. Ich traf einen Redakteur des Neukölln-Magazins Facetten (Tipp: bei Facebook folgen!) quatschte mit den Kolleg*innen vom BENN-Team und durfte zwei Freiwillige des Malteser Integrationszentrums kennenlernen, die mit den Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft tolle Sachen basteln. Besonders schön: ein Wünschebaum, auf dessen Blätter die Kinder geschrieben haben, was ihnen gut tut, wenn sie traurig sind.
Das Vernetzen klappt also in Britz schon gut. Es bleibt aber auch noch einiges zu tun: Viele Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkunft trauten sich nicht, sich zu den Gästen zu gesellen und umgekehrt. Damit das in Zukunft besser klappt, daran arbeitet BENN!