Sonntagmorgen, 8.39 Uhr, ich sehe fern, es läuft die Gartensendung des MDR. Das hätte ich frühestens in 20 Jahren von mir erwartet. Die Pilzzucht-Sets, die gerade vorgestellt werden, interessieren mich tatsächlich eher nicht, aber ich freue mich über jede Anregung für den neuen Nachbarschaftsgarten und „Gartenzeit“ bietet einen passenden Hintergrund für meinen Rückblick auf die ersten Schritte hin zum Gemeinschaftsgarten:
Mexikanische Minigurken und knallrote Zucchini-Samen
Zwei Kinder aus der Nachbarschaft haben schon fleißig angesät. Der Renner waren Mexikanische Minigurken, knallrote Zucchini-Samen und die Samentüte mit den bunten Schlingpflanzen drauf. Ich versuche mich außerdem mit der Vorzucht von Tomaten, Auberginen, Paprika und Gurken. Neu dabei ist dieses Jahr eine Melonenbirne. Die meisten Keimlinge schauen mittlerweile schon heraus und können bald umgetopft werden. Einer hatte sogar schon einen Auftritt als Zimmerpflanze in diesem Titelbild.
Die Garten-AG wächst
Am 17. März tagte zum ersten Mal offiziell die Garten-Arbeitsgruppe. Ehrlich gesagt: Erwartet hatten wir drei Gartengründerinnen bei der ersten Sitzung noch gar keine weiteren Mitstreiter*innen. Das „kommunikative Wohnen“ ist eingeschlafen, der Boden noch frostig und nicht zu vergessen, immerhin war St. Patrick’s Day! Trotzdem standen im Atrium Kekse, Gartenbücher und Tulpen zur Einstimmung für potenzielle Gäste bereit. Dank unseres Aushangs in den drei großen Hallenhäusern der Siedlung Ortolanweg haben aber doch drei Nachbar*innen den Weg zu uns gefunden. Toll, dass sie von Anfang an dabei sind: Da wäre eine Nachbarin, die zusätzlich zu ihrem Südbalkon im schattigeren Garten an rückenschonenden Hochbeeten Kräuter anbauen möchte. Ein Vater hat vor, mit seiner Familie mitzumachen, damit die kleine Tochter lernt, wie Gemüse angebaut wird, und eine fortgeschrittene Gärtnerin mit großem Balkon und Tortenstück im Bauerngarten in Großziethen hat Lust auf noch mehr Grün.
Viel mehr Platz als gedacht!
Ein gemeinsamer Rundgang auf der Brache hat ergeben: Der alte Spielplatz, auf dem der Garten entsteht, ist viel größer als gedacht. Die drei geplanten Hochbeete finden dort gut Platz und die Ecke unter einer Treppe bietet sich als Lagerort für Gartengeräte an. Außer den Hochbeeten möchten alle Beerensträucher: Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Jostabeeren. Ein paar Stauden, vielleicht ein Testfeld für Kartoffeln und Erdbeeren sollen noch dazu kommen. Der genaue Pflanzplan ist erst Thema des nächsten Treffens der Garten-AG. Erfreulich: Trotz des großen Baums im Nachbargarten gibt es hier und da und ab und an auch Sonnenflecken im Garten. In einem Blog-Kommentar hat der umstrittene Baum auch schon einen engagierten Verteidiger gefunden: „Zum Baum: Ja, er macht viel Schatten, aber er ist ein Geschenk des Himmels für so viele Vögel, für so viel gute Luft. Bitte so lassen, wie es ist (mein Wunsch).“
Der reinste Kindergarten hier
Alle sind sich einig: Der Nachbarschaftsgarten kann und soll vor allem für die Kinder in der Siedlung ein großer Spaß werden. In der Erde wühlen, Radieschen aussäen, die ersten eigenen Möhren ernten, Kräuter kennenlernen, Schilder basteln und erforschen, wie Kompostieren funktioniert. Auch dabei herrscht große Einigkeit: Ein Komposthaufen gehört zum Garten dazu! Und wie es der Zufall es will, kündigt die Moderatorin der MDR-Gartenzeit gerade das Thema der nächsten Sendung an: Wie wird ein Kompost angelegt?
Weiter geht’s so
Die beiden nächsten Termine der Garten-AG sind bereits geplant: Am 7. April treffen wir uns zum gemeinsamen Besuch in Gärtnereien und um die Pflanzenauswahl festzulegen. Zwischen dem 28. und 30. April werden die Hochbeete aufgebaut. Der Mehrheit ist aus Angst vor Vandalismus, Hundetoilette und Gemüsediebstahl ein Tor zum Garten wichtig. Dabei unterstützt uns hoffentlich noch einmal unsere Genossenschaft. Zwischendurch halten alle Ausschau nach Sonderangeboten für Pflanzen und überlegen sich Namensvorschläge für den Garten: Den ersten Vorschlag gibt es schon über den oben erwähnten Blog-Kommentar: Garten Eden!
Nachbar*innen aus der Siedlung Ortolanweg, die Lust haben mitzumachen, können gerne eine E-Mail an ortolangarten@gmx.de senden! Ich melde mich dann mit weiteren Informationen.
Ich liebe Deine Beiträge einfach liebe Sabine.
Auf ein liebevolles Gärtnern…
LG Vicky
Dankeschön 🙂 Die ersten zehn Beerensträucher parken schon im Atrium!