Mehr oder weniger erwünschte Besuche, Ferienstimmung, Erdbeer- und Bohnenernte, die immerwährende Suche nach neuen Steinen und eine tolle Entdeckung! So wars im August im Nachbarschaftsgarten:
Besuch von nebenan
Der Heckenschnitt im Juni, das neue Gartentor und der Artikel in der Genossenschaftszeitung im Juli, das wilde Wuchern und Blühen auf den Beeten zeigten Wirkung: Der Nachbarschaftsgarten zog im hochsommerlichen August neben Bienen auch viel Aufmerksamkeit auf sich und so gab es viele Besuche von neuen Gesichtern: Da schoss zum Beispiel ein Nachbar aus der sogenannten „alten Siedlung“* auf seinem Segway um die Ecke und eine Bewohnerin des Frauenprojekts traute sich endlich durch das Gartentor hindurch, um die Hochbeete zu bewundern und eine Himbeere zu kosten.
Ferienstimmung
Im August war bei der Garten-AG Urlaubszeit angesagt. Die Gärtnerinnen waren in Norwegen, in Bayern, an der Nordsee und im Britzer Schwimmbad verstreut. Die Ferienstimmung war aber auch in Berlin bei bis zu 40 Grad so hoch, dass das monatliche Arbeitsgruppentreffen selbst bei den Balkonurlauberinnen in Vergessenheit geraten war. Und das, obwohl zwei eifrige Frauen mit Erdnüssen und „Gartenwasser“ (mit Gartenminze aromatisiertes Wasser aus dem garteneigenen Wasseranschluss) ausgestattet auf der Gartenbank bereit saßen und vergeblich auf weitere Mitstreiterinnen warten mussten.
Ernten, Jäten, Säen
Besonders erfreulich bei der Augusternte war das rote Leuchten der Monatserdbeeren, mit denen noch niemand in diesem Jahr gerechnet hatte. Für einen Erdbeerkuchen werden die winzigen Beeren wohl nie reichen, aber sie sind eine zuckersüße Ergänzung zu den Himbeeren. Außerdem wurden Buschbohnen und Tomaten geerntet. Zwischendurch wurde gegossen, gejätet, geharkt, Endivien umgepflanzt und Mairübchen, Salat und Radieschen neu ausgesät. Etwas zu bedauern gibt es diesen Monat leider auch: Ständig faulen die Kürbisse und keine von uns weiß, woran es liegt.
Entdeckung des Monats: Obstwiese!
Ab und an gibt’s hier in der Siedlung Neues oder auch Altbewährtes zu entdecken: Bereits der Architekt des „Kommunikativen Wohnens“ hatte eine Obstwiese eingeplant, die bis zum heutigen Tage noch existiert. Kommuniziert wird darüber allerdings wenig: Selbst eine Nachbarin, die bereits seit sieben Jahren hier lebt, kannte sie nicht. Offiziell gepflegt und beerntet werden die Bäume von den Bewohner*innen der Atriumhäuser im Ibisweg. Vor einigen Jahren sollen sie sogar Pflaumensaft gekocht und ihn dann mit viel Erfolg auf einem Sommerfest verkauft haben. Das viele Fallobst, das derzeit unter den Bäumen liegt, spricht allerdings nicht dafür, dass heute noch viel Interesse an den Früchten besteht bzw. dass überhaupt alle Nachbar*innen darüber Bescheid wissen. Dabei sind die Äpfel und insbesondere die Pflaumen köstlich! Übrigens: Auch auf dem Anger steht ein Apfelbaum! Hier sieht es mit der Ernte allerdings ganz anders aus. Statt Fallobst liegen hier vor allem noch nicht ausgereifte, aber angebissene Äpfel unterm Baum.
Nicht jeder Besuch entzückt
Durch eine Lücke zwischen Gartentor und Hecke finden auch tierische Gäste ihren Weg in den Garten. Ihre Hinterlassenschaften boten Anlass für Missmut und Ekel, forderten aber auch die Spurenleserinnen in uns heraus: Haben da nun Hasen, Füchse, Hunde oder Katzen munter vor sich hingekackt? Erste Hinweise gibt dieser Klassiker der Bilderbücher und Lachgeschichten.
Gewonnen!
Die Garten-AG plant bereits seit längerem und spätestens im Frühjahr 2019, die Baumscheiben vor dem Ortolanweg 70 zu bepflanzen. Mit dem Mitmach-Set, das die Garten-AG beim Gewinnspiel von nebenan.de gewonnen hat, geht das noch viel leichter. Das Hundeklo-Schild kommt aber bestimmt schon vorher zum Einsatz.
Steine zu verschenken? Wir suchen immer noch!
Ein ständiger Punkt auf der To-do-Liste der Garten-AG: Steine für die Beetränder sammeln. Die Steinquellen am Kanalufer sind mitterweile versiegt. Im August konnten wir aber dank dem Marktplatz auf nebenan.de unsere Steinsammlung endlich wieder erweitern. Eine Familie in der Hufeisensiedlung hatte dort „Steine für Garten zu verschenken“ inseriert und auch noch einige für uns übrig. Wir suchen übrigens noch mehr! Meldet euch gern, wenn ihr schöne Steine zu verschenken habt.
*dem zuerst errichteten Gebäudekomplex der Siedlung Ortolanweg
Ich liebe diesen Blog. Wie immer sehr schön geschrieben. Herzlichen Dank dafür ❤️
Dankeschön!