Genau sechs Wochen nach dem gemeinschaftlichen Schmücken der Fünf-Meter-Tanne im Atrium ist die Weihnachtszeit auch im Ortolanweg 70 vorbei. Heute wurde in einer Stunde abgeschmückt, was am ersten Advent in drei Mal so langer Zeit aufgehängt und auf drei Stockwerken verteilt wurde. Mit fünf Kindern und zehn Erwachsenen ging es fix mit dem Abhängen, Abschneiden und Verstauen, Geschenkpakete-Tetris inklusive. Besonders schön: Die neueste Nachbarfamilie war komplett dabei und spendete sogar ein paar Umzugskartons für Weihnachtskugeln und Lichterketten.
Während der Weihnachtsbaum umgekippt und aus dem Haus gezerrt wurde, schoss mir Hans Christian Andersens Kunstmärchen „Der Tannenbaum“ durch den Kopf. Dessen „Vorbei, vorbei!“ ist bis heute eine meiner schmerzhaftesten Literaturerfahrungen, die mich und meine Schwimmbad-Freundin Melanie zu der recht dramatischen Baum-Geschichte „Die arme Birke“ inspirierte. Das Schreiblernheft, in dem sie steht, ist leider verschollen. Ich erinnere mich aber sehr genau an den letzten Satz meines einzigen literarischen Werks: „Die arme Birke war tot“.
Zum Glück plätschert der vom Weihnachtsbaumständer befreite Springbrunnen im Innenhof solche morbiden Gedanken schnell weg und die Vorfreude auf den Frühling und 2018 überwiegt.
Einige Nachbarschaftsaktionen stehen bereits fest: Am 27. Januar findet das erste Mal „Film to go“ hier im Haus statt, am 2. Juni ist eine nachbarschaftliche Dampferfahrt und Anfang September ein Spätsommerfest geplant.