Dass in Gropiusstadt ganz schön was los ist, durfte ich schon vor einiger Zeit bei meinem Besuch des Quartiersmanagements erfahren. Am letzten Tag im August war ich nun endlich das erste Mal bei einer der Veranstaltungen im Nachbarbezirk und zwar beim Sommerkino in der Gropiusstadt.
Auf dem Programm: Die Verlegerin
Das Sommerkino ist eine gemeinsame Veranstaltung des Abenteuerspielplatzes Wildhüterweg und des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt. Im Schatten der Hochhäuser gibt es im gemütlichen Hof des Gemeinschaftshauses am Bat-Yam-Platz oder mitten im Grünen auf dem Abenteuerspielplatz Wildhüterweg an vier Freitagen vier Filme zu sehen. Am 31. August wurde „Die Verlegerin“ gezeigt, Steven Spielbergs Tatsachendrama über die „Washington Post“-Verlegerin Katherine Graham, das zeigt, wie unverzichtbar die Pressefreiheit ist.
Strandbar im Hochhäusermeer
Bereits eine halbe Stunde vor Beginn waren im Hof zwischen Bibliothek und Gemeinschaftshaus fast alle der blauweiß gestreiften Klappliegestühle besetzt oder reserviert. Drumherum standen Bänke und mitgebrachte Campingstühle. In einer Bar wurden Getränke verkauft, aber wie bei Film to go versorgte sich der Großteil des Publikums – „Schlückchen Sekt?“ „Stück Käse?“ – selbst. Im Laufe des Abends glitzerten die Sterne. Trotz der schon frischen Temperaturen kam durchaus Strandbar-Atmosphäre auf, die viele Gäste zu schätzen wussten: Als der Film nach einer kurzen Begrüßung pünktlich startete, waren geschätzt rund 100 Gäste da!
Berliner Schnauzen
Insbesondere während der ersten halben Stunde des Films war ein gutes Konzentrationsvermögen hilfreich, um in die Handlung einzusteigen. Nicht ganz so hilfreich dagegen war ein äußerst kommentarfreudiger Zuschauer, der zu jeder einzelnen Szene etwas zu sagen und selbst die schönsten Plädoyers für Pressefreiheit mit seinen Anmerkungen zu ergänzen wusste. Ein anderer Gast verlor irgendwann die Geduld und berlinerte – so freundlich es einer echten Berliner Schnauze eben möglich ist: „Könnense ma langsam ihre Kommentare lassen, dit wär jans anjenhem!“ Damit erntete er sicherlich viel stille Zustimmung. Half aber nichts!
Noch viel mehr los in Gropiusstadt
Trotz später Stunde konnte man nach dem Film noch die aktuelle Ausstellung im Gemeinschaftshaus besichtigen und sich über die Angebote des Kulturzentrums informieren. Neben dem Sommerkino gehören zum Beispiel der Blaue Mittwoch mit kostenlosen Sommerkonzerten und die Längste Kaffeetafel dazu.
Das Sommerkino findet dieses Jahr noch zwei Mal auf dem Abenteuerspielplatz Wildhüterweg statt: Am Freitag, den 7. September, läuft „Dieses bescheuerte Herz“ (2017) und am Freitag, den 14. September, „FC Venus – Schwarz Rot Blond“ (2006). Der Eintritt ist frei!
Eine Übersicht über weitere Veranstaltungen im September in Gropiusstadt hat wie immer das Quartiersmanagement zusammengestellt.