„Kommunikatives Wohnen“. Unter diesem Motto stehen drei Hallenhäuser im Ortolanweg in Buckow. Berlin–Buckow, Die drei Häuser entstanden 1992 im Auftrag der „1892“, der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG. Ich wohne im mittleren der drei rot geklinkerten Hallenhäuser. Betritt man in das Atrium, steht man zwischen Feigenbäumen, Benjamini, Bleiwurz und Grünlilien. Der Boden ist mit Holzscheiben gefliest. Am Rand steht eine Tischtennisplatte, an der verglasten Außenwand reihen sich Fahrräder in allen Größen und Zuständen. Vor den Wohnungen stehen Schuhregale, Stühle, Sofas, Palmen und ein neues pinkes Kinderfahrrad. Eine Wendeltreppe führt in die oberen Geschosse. Dort gibt es Gemeinschaftsräume: eine Werkstatt, ein Toberaum und ein Sportraum. Ganz oben bietet eine Dachterrasse Platz zum Grillen und eine Aussicht auf Kleingartenanlagen, die Gropiusstadt, die weiten Anlagen des Klinikums Neukölln bis hin zum Fernsehturm am Alexanderplatz. Zur Siedlung Ortolanweg gehören weitere Atriumhäuser, ein generationsübergreifendes Frauenwohnprojekt und eine Seniorenwohnahnlage. In jedem Haus werden Haussprecher_innen gewählt, die die Kommunikation mit der Genossenschaft übernehmen, Hausversammlungen organisieren und einen Siedlungsrat bilden. Ziehen neue Mieter_innen ein, dürfen die Bewohner_innen mitbestimmen, wer den Zuschlag für die Wohung erhält. Auch ich musste mich diesem Gremium stellen: Erzählen, wer ich bin, erläutern, warum mich das „Kommunikative Wohnen“ interessiert, Fragen beantworten. Alles halb so schlimm, wie ich jetzt weiß, damals war ich aber nervös wie bei einem Bewerbungsgespräch. Jetzt bin ich selbst gespannt, wenn sich neue Mieter_innen vorstellen und hoffe, dass das kommunikative Wohnkonzept durch sie neu belebt wird.
Kommunikatives Wohnen in Buckow