Mit über 80 Jahren zum ersten Mal einen Spielfilm inszenieren? Kein Problem für Eleanor Coppola. Ihr Film „Paris kann warten“ lief am 17. November bei Film to go in der Seniorenwohnanlage Ortolanweg. Rund 35 Nachbar*innen und ein Hund waren zu Gast. Während im Saal mit Herbstlaub auf den Tischen, Kerzenschein, Eierlikör und Keksmischung gemütliche Herbststimmung herrschte, reisten auf der Leinwand Jacques (Arnaud Viard) und Anne (Diane Lane) im Peugeot 504 durch das sonnendurchflutete Südfrankreich. Sie bewunderten Landschaften und Sehenswürdigkeiten, schwelgten in Crème brûlée au chocolat und anderen kulinarischen Köstlichkeiten und genossen das Savoir-vivre.
Hollywood vs. Südfrankreich
Der zu Beginn des Filmes von vielen Gästen ersehnte Kurzauftritt von Alec Baldwin als Annes Ehemann und Hollywood-Produzent sorgte für freudiges Raunen im Saal und mehrfaches „Da ist er ja!“. Allerdings war er angesichts des lebenslustigen Feinschmeckers Jaques als männliche Hauptrolle schnell vergessen.
Popcorn vs. Haute Cuisine
In der Pause gabs statt französischer Küche Minipizzen, Käsestangen, Popcorn, Wein, Bier und Baileys im Waffelbecher. Das entsprach zwar nicht ganz der Haute Cuisine im Film, war aber trotzdem ein feiner Kinogenuss. Viel wichtiger waren freilich die Pausengespräche unter den Gästen. Sie tauschten sich über Rezepte, Frankreich-Reisen oder Neuigkeiten aus der Nachbarschaft aus. Übrigens: Der kleine Chihuahua blieb trotz Pizzasalamiduft brav in seinem Körbchen im Rollator sitzen.
Geht auch: online reisen
Was Eleanor Coppola dazu bewegt hat, mit über 80 Jahren zum ersten Mal Regie in einem Spielfilm zu führen, erzählt sie in diesem Interview mit dem Deutschlandfunk. Wer die Reise von Cannes nach Paris online nachverfolgen möchte, kann das in dem sehenswerten Blogbeitrag „Darum kann Paris warten: Eine kulinarische Reise durch Südfrankreich“ des Filmverleihers tun. Rezepte, Videoschnipsel und Landkarten inklusive.
Heute gelernt: Savoir-vivre und Sommerstimmung geht auch im Herbst!