Zu BILD, zu aufmerksamkeitsheischend, dachte ich und wollte gar nicht darüber schreiben. Gleich mehrere Nachbar*innen meinten aber: „Mach doch!“, also mach ich es doch: Gestern Abend gab es in meinem Haus einen Bombenalarm. Paketbombenalarm, genauer gesagt. Warum und woher, das spielt hier keine Rolle und ist eine ganz private Geschichte. Wie wir Nachbar*innen damit umgegangen sind, erzähle ich aber gern.
Häää? Was?
Eine Nachbarin und ich waren gerade dabei, den Ablageplatz für die Lieferung der drei Paletten Erde für den Gemeinschaftsgarten freizuräumen, da rief eine Mieterin mit Kind auf dem Arm: „Gebt allen Bescheid, wir müssen das Haus verlassen. Gleich kommt die Polizei mit SEK, vielleicht ist eine Paketbombe im Haus!“
Die Nachbarin holte schnell ihre Kinder. Ich schlappte etwas ungläubig in meine Wohnung gegenüber und schnappte meine Katze, die zufällig und zum Glück schon in ihrer Transportbox saß. Selbst mit großem „Häää?“ im Gesicht klingelte ich bei den Nachbar*innen auf meiner Etage, gab die Warnung weiter und schaute in erstaunte Gesichter.
Gestrandet im Nachbarhaus
Vor der Haustür standen bereits viele Mieter*innen mit angeleinten Hunden und verschlafenen Kindern auf den Armen und sprachen mit der Polizei. Was sich nicht ausbreitete war Panik. Vielmehr sorgte man sich umeinander, rief die an, die noch fehlten, und half sich mit Kindersitzen aus. Die Polizisten machten einen Rundgang im Haus, sperrten das Gelände ab und baten uns, für mindestens zwei Stunden woanders, im Warmen, unterzukommen.
Die Familien mit Kindern fuhren zu Großeltern oder fanden Unterschlupf bei Freund*innen in unmittelbarer Umgebung. Der Rest strandete im Nachbarhaus 72, deren Bewohner*innen sofort Hilfe anboten. Sie breiteten Sitzkissen aus und boten uns Wein und Wasser an. Sogar meine Katze bekam einen ihrer geliebten Katzensticks!
Nach zwei Stunden gab es dann Entwarnung vom Bombenentschärfungsteam und alle konnten in ihre Wohnungen zurück. Egal, ob Fehlalarm oder gerade noch einem Unglück entkommen:
Toll, dass alle entspannt geblieben sind und sich gegenseitig unterstützt haben!
Dieses Erlebnis werden wir wohl noch einige Zeit im Gedächtnis behalten.
Ein schöner Bericht Sabine!
… ein bisschen „Bild“ gehört eben auch zum kommunikativen Wohnen… 😉
Allerdings! Vielleicht sollte ich außerdem noch eine Kategorie „Tratsch und Klatsch“ einführen! 😀
Hui … Gut, dass alles so glimpflich (und dadurch auch entspannt) ablief!