2003: Studium vorbei, Magisterzeugnis in der Hand, noch keine berufliche Perspektive.
Durch Zufall bin ich in ein Praktikum in einen kleinen Kreuzberger Verein, Freunde alter Menschen, gerutscht. Dort lernte ich, dass PR keine Werbung ist und Öffentlichkeitsarbeit auch für sinnstiftende Arbeit, für soziale Projekte betrieben werden kann. Als sich herausstellte, dass der Verein international vernetzt ist, ergriff ich die Möglichkeit, für ein Jahr als „full-time-volunteer“ also als Vollzeitfreiwillige nach Dublin zu „Friends of the Elderly“ zu gehen, um als Freiwilligenkoordinatorin junge Engagierte und alte Menschen zusammenzubringen, Tagesausflüge und Feste zu koordinieren.
Gleich am ersten Tag zog ich mit den beiden anderen freiwilligen Koordinatorinnen los, um beim Dubliner Mini-Marathon mitzulaufen: 40 000 Frauen, die durch die Dubliner Innenstadt spazierten, liefen, rannten, um in bunten T-Shirts und mit viel Engagement auf ihre sozialen Projekte aufmerksam zu machen. In dem Augenblick wurde mir klar: Engagement macht Spaß und bringt Menschen zusammen – und es ist wichtig, öffentlich darauf aufmerksam zu machen.
Es folgte ein Jahr, das mein gesamtes Leben sehr beeinflusst und meinen beruflichen Werdegang gelenkt hat.
In Dublin wurde mir bewusst, was Freiwilligenmanagement bedeutet, ich entwickelte gemeinsam mit den beiden anderen Freiwilligen eine „volunteer policy“, entdeckte die Naturschönheiten der Insel und lernte Tin Whistle zu spielen.