Sehnsüchtig erwarteter Film
Schon bei der ersten Einladung zum Nachbarschaftskinoabend „Der Vorname“ (2018) im Februar gab es weitaus mehr Anmeldungen als bei sonstigen Film-to-go-Abenden und sogar ausdrückliches Lob für die Filmauswahl der Nachbarin im gastgebenden Ibisweg 13. Groß war daher die Enttäuschung als der Filmabend zunächst ausfallen musste, weil die DVD damals noch nicht veröffentlicht war. Drei Monate später war der Film in Videotheken erhältlich und dem Nachbarschaftskino stand nichts mehr im Wege. Rund 30 Nachbarinnen und Nachbarn verteilten sich auf Sofas, Stühlen und der Treppe im Atrium des Ibiswegs. Sogar meine Kollegin, die in der Nachbarschaft wohnt, kam vorbei.
Blick zurück
Es wurde viel gelacht und zwischendurch auch gemeinsam nachgedacht über den Film, bei dem Sönke Wortmann Regie führte und Claudius Pläging das Drehbuch schrieb. Viele Nachbar*innen kannten bereits die französische Verfilmung des gleichen Stoffes, des Theaterstückes „Le Prénom“ von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte, oder waren eingefleischte Fans von Christoph Maria Herbst – wie übrigens auch meine besten Bürokollegen, die derzeit ohne Unterlass Herbsts Paraderolle „Stromberg“ zitieren. Ich freute mich aber vor allem auf den Film, weil die Frau des Drehbuchautors eine der ersten Freundinnen war, die ich gleich zu Beginn des Literaturstudiums bei einer Erstsemester-Veranstaltung gefunden hatte. Ich habe miterlebt, wie die beiden sich kennenlernten, saß in ihrer Küche, feierte gemeinsam mit ihnen Silvester und tanzte später auf der Hochzeit. Deswegen kann ich bestätigen, dass Claudius Pläging bereits im Studium ein sehr gewitzter und verschmitzter Zeitgenosse war und ganz offensichtlich auch geblieben ist! Leider habe ich die beiden, wie das bei Umzügen und neuen Lebensabschnitten oft so ist, aus den Augen verloren. Das bedaure ich immer wieder. Vielleicht lässt sich aber doch irgendwann ein Wiedersehen einrichten. Immerhin stehen viele Dienstreisen an, auch nach dem im Film benannten Bonn-Beuel!