Im März stand die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo im Mittelpunkt bei Film to go. Die Frauen vom Frauenwohnprojekt „Offensives Altern“ hatten dazu eingeladen, die Filmbiografie „Frida“ (2002) in ihrem Gemeinschaftsraum anzuschauen. Mit den dort ausgestellten Gemälden der Malgruppe des Hauses bot er eine wunderbare Kulisse für den Film. Ob aufgebrezelt oder in Jogginghose: Auf Korbstühlen, Sofas und Bänken machten es sich rund 30 Nachbar*innen bequem. Die Gastgeberinnen boten großzügig Wein, Whisky und Chips für alle an. So kamen auch diejenigen zum Knabbern, die zuvor vergessen hatten, Kinosnacks zu besorgen. In der Küche, die sich dem Gemeinschaftsraum anschließt, köchelte sogar Glühwein vor sich hin. Die Latte für die nächsten Film to go-Abende hängt nun also sehr, sehr hoch!
„Role model“ Frida Kahlo?
Die gelungene Filmauswahl trafen die Frauen vom Wohnprojekt schon vor einer ganzen Weile. Wie der Zufall so spielt, gab es aber auch zwei ganz aktuelle Anlässe sich näher mit Frida Kahlo und der Verfilmung ihrer Lebensgeschichte zu beschäftigen: Zum einen gehört der Film „Frida“ mitten rein in die #MeToo-Debatte. Zum anderen gibt es seit März 2018 eine Frida Kahlo-Barbie. Die Puppe gehört zu der Reihe „Inspirierende Frauen“, die der Barbie-Hersteller Matell zum diesjährigen Frauentag am 8. März vorgestellt hat. In den Regalen der Spielzeugläden habe ich die vermeintlichen „role model“-Puppen allerdings noch nicht als Vorbilder sitzen sehen. Selbst online sind sie in Deutschland nur bei einem einzigen Händler für 80 Euro verfügbar. „Gender washing“ war daher das erste, was mir dabei durch den Kopf schoss.
Noch mehr Frida!
Umso mehr war ich gespannt darauf, Einblicke in Frida Kahlos politisches Engagement und ihre Rolle im Feminismus zu gewinnen. Bisher kannte ich sie vor allem durch Abbildungen ihrer Portraits auf Taschen, T-Shirts und Tassen. Im Mittelpunkt des Filmes steht die leidenschaftliche Liebesgeschichte mit Diego Rivera. Zum Glück gibt es aber genügend Bücher, die noch mehr über die Künstlerin erzählen. Eins der neuesten hatte eine Bibliothekarin sogar extra zum Filmabend mitgebracht. Die Bildershow mit Kunstwerken und Fotografien von Frida Kahlo, die ich am Nachmittag noch schnell für die Einstimmung und die Filmpause zusammengeschustert hatte, kam aus technischen Gründen allerdings leider nicht zum Einsatz. Wer Lust hat, kann sie sich aber hier (Powerpoint) herunterladen. Die Bügelperlen-Frida, extra für diesen Artikel gesteckt, ziert nun mein Pflanzenregal.
Zu der Barbiepuppe fand ich einen interessanten Hinweis im Wikipedia Artikel. Und die Bügelperlen-Frida ist natürlich der absolute Hammer!
Da kommen aber gleich mehrere Nachbarinnen in Frage 😉 Das, was Film to go ausmacht, ist ja gerade, dass man in Schlappen und Jogginghose direkt vor der Tür Kinostimmung haben kann!