Der Rücken schmerzt, die Stimmung schwankt, die Hüften werden breiter: Die beste Medizin dagegen ist Sport — am besten in Gemeinschaft! Zusammen macht es mehr Spaß, die Muskeln zu trainieren oder sich auszutoben. Gemeinsam fällt es leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Wenn dann auch noch alles kostenlos und direkt in der Nachbarschaft möglich ist, dann gibt es im Ortolanweg bald keine Ausreden mehr für einen fitteren und gesünderen Lebensstil.
Entrümpeln allein reicht nicht
Einmal mehr war der Nachbarschaftsfonds der hiesigen Wohnungsbaugenossenschaft Anlass, das Kommunikative Wohnen hier im Ortolanweg aufleben zu lassen. 2017 wurde der Sportraum im Ortolanweg 70 zwar bereits in Eigeninitiative entrümpelt, ein neuer Fernseher für Sport-DVDs organisiert und die Böden von der Genossenschaft renoviert. Doch nach wie vor wird der Raum von nur zwei Bewohnern genutzt. Derzeit ist der Raum mit weitgehend veralteten, mehr oder weniger ausgemusterten Geräten ausgestattet, die teilweise gefährlich anmuten.
Neue Ideen müssen her!
Die Idee, den Sportraum neu auszustatten, stammt von zwei Nachbarn. Ich habe nur versucht, die Wünsche der Nachbarn mit den Zielen des Nachbarschaftsfonds zusammenzubringen und den Antrag geschrieben. Natürlich muss es dabei Kompromisse geben und für alle etwas herausspringen, schließlich soll eine lebendige Nachbarschaft gefördert werden. Und das wird hier bald auch sportlich funktionieren.
Sport verbindet…
Familien mit kleinen Kindern, Ältere, die auf ihre Gesundheit achten, Berufstätige mit Schichtarbeit oder vielen Dienstreisen werden es zu schätzen wissen, nicht auf das nächste (meist überfüllte) Fitnessstudio oder teure Sportkurse, die für die eine zu früh, für den anderen zu spät stattfinden, angewiesen zu sein. Mit neuen Sportangeboten werden außerdem Nachbar*innen motiviert, sich in der genossenschaftlichen Gemeinschaft einzubringen, die sich von den bisherigen Nachbarschaftsaktivitäten noch nicht angesprochen fühlen. Im Bestfall werden alte Bekanntschaften wiederbelebt oder neue Freundschaften entstehen, denn wie heißt es so schön: Sport verbindet!
…ganz konkret
Konkret kann die Sportwoche im Ortolanweg dann so aussehen:
- Montags findet die ehemalige Gymnastikgruppe wieder im Sportraum zusammen.
- Dienstags trainiert der Hobbyrennradfahrer im Winter neben dem Rentner, der seinen Rücken stärkt.
- Mittwochvormittags treffen sich junge Mütter zur Rückbildungsgymnastik.
- Donnerstags heißt es Fatburning bei der Abnehm-Challenge der Siedlung.
- Freitagabends gehen Berufstätige dank Yoga entspannt ins Wochenende.
- Samstagmorgens ist Meditation angesagt, am Nachmittag heißt es vor der Sportschau noch schnell Muskeltraining.
- Sonntagnachmittags spielen Kinder und Junggebliebene gemeinsam Tanzspiele.
- Wer Schichtdienst hat, kann zu jeder Zeit Krafttraining machen.
Lust auf mehr?
Der neu eingerichtete Sportraum kann außerdem eine Initialzündung für weitere gemeinsame Aktivitäten sein:
- ein Tischtennisturnier an der in der Siedlung verteilten Tischtennisplatten,
- im Sommer bilden sich Lauf- oder Walkinggruppen,
- das Sommerfest wird durch Sport und Spaß für Jugendliche und Erwachsene ergänzt,
- Nachbar*innen mit Übungsleiterlizenzen können zuhause ihre neuen Kursabläufe testen
- und vieles mehr.
Gut geplant…
Im September wurde der Antrag trotz kurzfristiger Einreichung vom Vergabeausschuss bewilligt (DANKE!), also kann es bald losgehen und so lautet der Plan:
- Oktober 2019: Sportangebote mit interessierten Nachbar*innen planen
- November 2019: Sportraum einrichten, Sportstundenplan erstellen
- Dezember 2019: Los geht’s! Nach den Feiertagen wird der Weihnachtsspeck abtrainiert
- Januar 2020: Gemeinsam die guten Vorsätze starten mit mehr Sport direkt vor der Haustür!
- ab Februar 2020: Sich gegenseitig motivieren und die guten Vorsätze durchhalten!
…und doch gescheitert
Nachtrag: Man darf auch einmal scheitern dürfen. In diesem Fall haben wir uns schweren Herzens entschieden, den Zuschuss der Genossenschaft zurück zu geben. Zu groß waren Skepsis, Sorgen und Bedenken: Zu laut könne es werden, zu viele „Fremde“ im Haus und früher war ja alles besser. Sicher, mit erneuten Absprachen hätte es klappen können, aber manchmal ist es die Mühe dann doch nicht wert.