„Das ist ja wie auf Klassenfahrt!“: So hieß es gleich mehrfach beim Durchzählen im wuchtigen Doppeldeckerbus, der neulich am Samstagmorgen im schmalen Ortolanweg einen ungewohnten Anblick bot.
Die Genossenschaft macht‘s möglich
Insgesamt 81 Nachbarinnen und Nachbarn tuckerten am 2. Juni im Ausflugsdampfer von Treptow bis zum Müggelsee und zurück. Die meisten Fahrgäste hatten sich aus der Seniorenwohnanlage angemeldet, aber auch die anderen Häuser der Siedlung Ortolanweg waren durch einige Mieter*innen vertreten. Die Dampferfahrt war ein verspäteter Programmpunkt des 125. Jubiläums der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft 1892. Über den 1892-Nachbarschaftsfonds wurde außerdem ein Shuttle-Service ermöglicht, der die Genossenschaftsmitglieder direkt vor der Haustür in Buckow abholte und nachmittags wieder nach Hause brachte.
36 Kilometer Wasserstrecke
Insgesamt 36 Kilometer Wasserstrecke legte Dampfer Luna zurück und folgte der Spree nach dem Ablegen am Treptower Hafen bis zum Müggelsee. Dabei passierte er unter anderem Stralau, die Insel der Jugend, die Köpenicker Altstadt und Friedrichshagen. Dann ging es einmal quer rüber zum anderen Ufer des Müggelsees zum Ausflugslokal Rübezahl und schließlich die gesamte Strecke zurück nach Treptow.
Freizeitsport auf und neben der Spree
Vom Dampfer aus konnte man das Treiben auf der Spree und an ihren Ufern beobachten: Im Wasser tummelten sich trotz des bewölkten Himmels viele Paddelbretter, Freizeitflöße, Motoryachten, Ruder- und Tretboote. Vereinzelt waren auch einige Segelyachten auf Tour. Am Ufer wurde gejoggt, geangelt, spaziert oder der Hund ausgeführt. Manche Mutigen trauten sich sogar ins Wasser.
Entspannendes Programm
Trotz des unaufgeregten Programms an Bord schienen die drei Kinder der Reisegruppe viel Spaß zu haben und tobten treppauf und treppab vom Sonnendeck zum Restaurant und wieder zurück. Am Müggelsee angekommen, wurden dann alle Gäste vom einsetzenden Regen ins Innere des Schiffes getrieben. Doch auch von dort gab es eine gute Sicht auf die Müggelberge. Außerdem galt es, im Restaurant Verzehrgutscheine gegen Kuchen oder Wurst einzutauschen. Insgesamt ein Tag zum Runterkommen und zum Entspannen!
Leicht bekleidet und mit Zahnbürste im Mund staunte ich in meinem Badezimmer im zweiten Stock nicht schlecht, als plötzlich das obere Deck des Reisebusses an mir vorbeifuhr.
Ha! Ich hätte mal neugierig alle Wohnungen inspizieren sollen, statt die ungewohnte Perspektive auf die Kleingartenkolonie auszukosten!