Seit dem ersten Treffen der Garten-AG hat sich in puncto Nachbarschaftsgarten einiges getan: In der neu eingerichteten WhatsApp-Gruppe wurden rege Ideen und Kaufvorschläge für Gartenschrank und Komposter ausgetauscht. Die Nachbarin, die weder Smartphone noch E-Mail-Konto nutzt, wurde über Ausdrucke in ihrem Briefkasten auf dem Laufenden gehalten. Als Beerensträucher im Sonderangebot waren, fuhren zwei Gemeinschaftsgärtnerinnen gleich morgens los, um zehn Sträucher Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Brombeeren zu besorgen. Eine Woche später kamen Hortensien für die besonders schattigen Ecken des Gartens hinzu.
Am 7. April fand sich die Gartengruppe dann zum zweiten Mal zusammen. Auf der Tagesordnung stand eine Tour zur Gärtnerei. Alle waren sich einig: Wir fahren zum überaus sympatischen Familienbetrieb Plaza de Flores in der Mohriner Allee, gleich neben dem Britzer Garten. Ursprünglich wollten wir nur Inspirationen sammeln, bei der Rückfahrt war der Kofferraum vollgepackt. Gärtnerin Jutta, die bei dem Ausflug leider nicht dabei sein konnte, brachten wir zum Beispiel Jostabeeren mit. Von denen hatte sie in den letzten Wochen so geschwärmt.
7-Kräuterkonzept
Die Nachbarin vom Haus nebenan erzählte während der Autofahrt von ihrem Konzept, das sie sich fürs Kräuterbeet überlegt hat: Sieben Reihen mit sieben Kräutern. Damit die Gartenkinder den gesamten Lebenszyklus einer Pflanze kennenlernen, dürfen ein paar Kräuter blühen und verwelken, statt geköpft und in der Küche verschnippelt zu werden. Ja, liebe Hessen, sieben Kräuter, das schreit nach Grüner Soße! Mein Leibgericht und Schürzenmotiv. Da mir das Teilen der Sieben äußerst schwer fiele, lege ich auf meinem Balkon ein eigenes Hessenbeet an. Im Nachbarschaftsgarten versuchen wir es mit Basilikum, Schnittlauch, Sauerampfer, Petersilie, Pimpinelle, Koriander und Thymian.
Taufbaum
Das Mädchen von gegenüber setzte eine besonders schöne Idee durch: Wir werden zur Taufe des Gartens einen Baum pflanzen, der mit unseren gemeinamen Gartenerfahrungen wachsen wird. Um nicht noch mehr Schatten in dem recht wenig besonnten Garten gedeihen zu lassen, haben wir uns für ein Birnenbäumchen in Säulenform entschieden.
Gemüse ohne Ende
Beim Saatgut gab es kein Halten mehr. Bunte Radieschen, Möhren, drei Sorten Salat, Porree, Mangold, Rote Bete, Zucchini, Mairübchen, Monatserdbeeren, Buschbohnen und Zuckererbsen. Ich werde später außerdem noch Kohlrabi, Kürbis und Brokkoli einschmuggeln und heimlich Schattenblumensamen verstreuen.
Wie geht’s weiter?
Ende April werden die Hochbeete aufgebaut und Sträucher gepflanzt! Jippieh! Am Sonntag wird umgetopft. Außerdem ist an Regentagen ein Basteltreffen geplant, um Pflanzschildchen zu gestalten.